Was hilft bei einer Schlafstörung?
In der Nacht streben wir alle danach, wohltuende Erholung zu finden. Für Personen, die unter einer Schlafstörung leiden, sind unruhige Nächte jedoch häufig die Norm. Ob Schwierigkeiten beim Einschlafen, beim Durchschlafen oder Schlafwandeln: Allen diesen Formen von Schlafstörungen ist gemeinsam, dass sie die Schlafqualität deutlich beeinträchtigen. Beschwerden wie Tagesmüdigkeit oder mangelnde Konzentrationsfähigkeit erschweren es den Betroffenen tagsüber, genügend Energie für ihren Alltag zu haben. Wir geben Tipps, wie Sie Ein- und Durchschlafstörungen frühzeitig erkennen und Insomnien entgegenwirken können – für unbeschwerte Träume und ein optimales Wohlbefinden. Wichtig ist, dass Sie bei akuten sowie andauernden Schlafstörungen unbedingt einen ärztlichen Rat einholen sollten.
Schlechter Schlaf oder schon Insomnie?
Eine Schlafstörung ist ganz schön belastend, denn sie bringt unsere Schlafgewohnheiten durcheinander und verkürzt unsere Schlafdauer. Dadurch raubt sie uns den erholsamen Schlaf, den Körper und Geist für die Regeneration brauchen. Schlecht ein- oder durchschlafen können, mehrmaliges Aufwachen, sich tagsüber wegen Schlafmangel wie gerädert fühlen – diese Erfahrung hat wohl jeder von uns schon einmal mitgemacht. Besonders in Phasen von vermehrtem Stress kann unser Körper abends nur schwer in den Ruhemodus finden. Aber kann man bei gelegentlichen Schlafproblemen bereits von einer ernstzunehmenden Schlafstörung sprechen?
Aus der Sicht der Schlafmedizin wird schlechter Schlaf dann zu einer handfesten Insomnie, wenn die Betroffenen über einen längeren Zeitraum unter einer Beeinträchtigung ihrer Nachtruhe leiden und dadurch auch tagsüber Probleme haben, in ihrem Alltag zu funktionieren.
Personen, die kontinuierlich schlecht schlafen, erleben nicht nur physische Folgen wie anhaltende Erschöpfung, sondern müssen auch mit weiteren Symptomen, wie verminderter Konzentrationsfähigkeit und Stimmungsschwankungen, zurechtkommen. Auch depressive Verstimmungen oder Angststörungen können die direkte Folge der Erkrankung sein.
Welche Schlafprobleme gibt es?
Guter Schlaf hat viele Gesichter – das gilt leider auch für das Pendant der Schlafstörung. Verschiedene Menschen haben unter ganz unterschiedlichen Formen von gestörtem Schlaf zu leiden, was die Diagnose einer Schlafstörung erschweren kann. Tatsächlich werden heutzutage etwa rund 50 verschiedene Arten von Schlafstörungen unterschieden. Neben Einschlafproblemen spielen beispielsweise ein gestörter Schlafrhythmus, Schlafunterbrechungen durch Schlafwandeln oder Bewegungsstörungen wie das Restless Legs-Syndrom eine Rolle. Nicht immer ist eine Insomnie dabei organisch oder neurologisch bedingt. Verschiedene Lebensstilfaktoren können ebenso eine Rolle bei der Entwicklung der Erkrankung spielen. So ist Schichtarbeit zum Beispiel bekannt dafür, die innere Uhr der Betroffenen durcheinanderzubringen. Um sich wachzuhalten, ist der Konsum von Koffein eine beliebte kurzfristige Lösung, doch nach Schichtende erschwert sie das Schlafengehen. Aber auch nächtliches Zähneknirschen sowie krankhaftes Schnarchen zählen zu den Formen von Insomnie bei Erwachsenen. Nicht immer weist übrigens zu wenig Schlaf auf das Problem hin: Auch eine dauerhafte Schläfrigkeit kann ein Zeichen einer Schlafstörung sein.
Was sind Anzeichen für eine Schlafstörung?
Was die Diagnose einer Insomnie so schwer macht, ist die Tatsache, dass verschiedene Schlafstörungen häufig mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen. Da erholsamer Schlaf so wichtig für uns ist, können sich die Folgen einer chronischen Schlafstörung in unserem gesamten Organismus äußern.
Beeinträchtigungen, wie ein geschwächtes Immunsystem und eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte, werden beispielsweise nicht auf den ersten Blick mit Schlafproblemen assoziiert. Doch Grund zur Sorge bietet ein geschwächtes Immunsystem gerade für ältere Menschen.
Die häufigsten Formen von Schlafstörungen lassen sich anhand folgender Symptome erkennen:
- Tagsüber sind Ihre Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit vermindert.
- Sie sind auf einmal deutlich vergesslicher.
- Sie fühlen sich tagsüber trotz ausreichend vieler Stunden Schlaf erschöpft.
- Sie brauchen häufig länger als 30 Minuten zum Einschlafen.
- Nachts wachen Sie mehr als zweimal auf und es fällt Ihnen anschließend schwer, wieder in den Schlaf zu finden.
- Sie wachen Stunden vor Ihrem Wecker auf.
- Sie haben das Gefühl, schlecht zu schlafen und morgens nicht fit und erholt zu sein.
- Sie gähnen vermehrt und leiden unter chronischer Müdigkeit.
Wie finde ich die Ursache für meine Schlafstörung heraus?
Wenn Sie Nacht für Nacht keinen gesunden Schlaf finden und Ihre Beschwerden die Lebensqualität beeinträchtigen, können ernsthafte Schlafprobleme dahinterstecken. Um mögliche Ursachen herauszufinden und Zusammenhänge zu identifizieren, kann ein Schlaftagebuch zum Einsatz kommen. Wenn Sie Ihr Schlafverhalten für ein paar Wochen genau beobachten und Ihren schlechten Schlaf auf verschiedene Ursachen eingrenzen, wissen Sie hinterher leichter, welche Therapieansätze für Sie am vielversprechendsten sind.
So müssen organische Ursachen oder neurologische Erkrankungen mit Medikamenten behandelt werden, während bei stressbedingten Problemen mit dem Ein- und Durchschlafen häufig bereits durch eine Verbesserung der Schlafhygiene gute Erfolge erzielt werden. Eine eigenständige Diagnose kann einen Besuch bei einem Arzt oder einer Ärztin allerdings nicht ersetzen! Denn das Vorliegen körperlicher Ursachen kann nur durch einen Bluttest oder eine Messung der Hirnströme (EEG) sicher ausgeschlossen werden. Bei schweren Schlafstörungen kann das Überwachen des Schlafs in einem Schlaflabor mehr Aufschluss über die Schlafqualität bringen.
Behandlung von Schlafstörungen: Was hilft gegen die Insomnie?
Es gibt keine allgemeinen Regeln für alle Schlafstörungen, sondern individuelle Methoden, um zu gesundem Schlaf zurückzufinden. Wenn Sie unter Schlafproblemen leiden, ist es wichtig, die Ursache zu behandeln und nicht nur die Symptome zu überdecken. Um langfristig guten Schlaf zu erreichen, müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, wie Lebensstil, Gewohnheiten und körperliche Symptome.
Professionelle Therapieansätze für Schlafstörungen beinhalten Entspannungstechniken, wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung, sowie verhaltenstherapeutische Maßnahmen, um die Ursachen der Schlafprobleme zu identifizieren und anzugehen.
In leichten Fällen kann ein pflanzliches Schlafmittel bereits helfen, Ihnen ruhigere Nächte zu schenken. Wenn hinter der Insomnie aber primär psychische Faktoren stecken – etwa fehlende Techniken zur Stressregulation und ein allgemeines Angst- oder Überforderungsgefühl, kann eine Psychotherapie für Sie in Frage kommen. Die zeitweilige Einnahme von Antidepressiva kann eine bestehende psychische Erkrankung, wie eine Depression, lindern und Grübelzwang sowie Stress reduzieren, sodass Sie besser einschlafen können. Studien zeigen außerdem, dass Benzodiazepine bei Schlafstörungen für kurze Zeit helfen können. Sie bieten die Möglichkeit, Ihre Einschlafzeit zu optimieren, die Schlafdauer zu verlängern und Ihre Schlafqualität zu steigern. Jedoch beseitigen diese Medikamente nicht die eigentliche Ursache der Schlafstörung. Damit Sie dauerhaft in den Genuss einer erholsamen und entspannenden Nachtruhe kommen, lohnt es sich daher, Ursachenforschung zu betreiben und das Problem an der Wurzel zu packen.