Schlafhormon Melatonin – das ist dran am Trend
Das Schlafhormon Melatonin ist ein Schlüsselelement in unserem Schlaf-Wach-Rhythmus. Nur wenn unser Körper das Hormon in der richtigen Konzentration ausschüttet, werden wir abends angenehm müde und schlafen problemlos ein. Wer besser einschlafen möchte, kann seinen Melatoninspiegel durch Lebensstilfaktoren positiv beeinflussen. Aber auch als Tropfen oder Spray kann das Schlafhormon eingenommen werden und soll für eine bessere Schlafqualität sorgen. Wir verraten Ihnen alles Wissenswerte über den Schlaftrend Melatonin!
Was hat es mit dem Schlafhormon Melatonin auf sich?
Wenn Sie eine angenehme Nachtruhe erleben wollen, kommen Sie an dem Schlafhormon Melatonin nicht vorbei. Wann der Müdemacher von unserem Körper ausgeschüttet wird, ist biologisch strikt geregelt: Bestimmte Moleküle in unserem Auge regen bei Dunkelheit die Ausschüttung des Schlafhormons an. Dadurch verändert sich unser Müdigkeitsempfinden und wir werden angenehm dösig. Je länger es dunkel ist, desto mehr Melatonin produziert unser Körper. Hat das Schlafhormon eine hohe Konzentration erreicht, signalisiert uns das: Es ist Zeit zum Einschlafen! Wenn am nächsten Morgen Sonnenlicht unser Schlafzimmer durchflutet, registrieren dieselben Moleküle im Auge, dass der Tag anbricht. Daraufhin vermitteln sie dem Körper, dass er die Melatoninproduktion herunterfahren kann. Wer dieses Prinzip verstanden hat, der dürfte es wenig überraschend finden, warum wir uns in den dunklen Herbst- und Wintermonaten oftmals weniger energiegeladen fühlen als im Sommer. Fehlt es uns an Sonnenlicht, bleibt der Melatoninspiegel erhöht. In der dunklen Jahreszeit ist es daher besonders wichtig, das wenig vorhandene Tageslicht optimal zu nutzen, um Schlafproblemen vorzubeugen.
Wodurch wird mein Melatoninspiegel beeinflusst?
Ohne Melatonin kein Schlaf. Daher lohnt es sich, sich einmal mit den Faktoren zu beschäftigen, die unseren Melatoninspiegel beeinflussen. Wenn unser Körper keine ausreichenden Mengen des Schlafhormons produziert, kann das mit Schlafstörungen einhergehen. Zum einen ist da der Faktor Zeit, gegen den niemand von uns etwas tun kann. Mit zunehmendem Alter stellt unser Körper insgesamt weniger Melatonin her. Als Folge dessen nimmt unsere Schlafdauer ab. Tatsächlich schlafen Senioren nachts insgesamt weniger und holen den fehlenden Nachtschlaf gerne mal mit ein paar Ruhepausen oder einem Mittagsschlaf tagsüber nach. Doch unabhängig vom Alter kann ein stressiger Lebensstil die Melatoninproduktion stören. Wenn Sie im Nachtdienst arbeiten oder regelmäßig Flugreisen mit Überquerung mehrerer Zeitzonen unternehmen, kann Ihr Melatoninhaushalt unter Umständen ganz schön durcheinandergeraten. Die Zeitumstellung im Winter und Sommer bringt unsere innere Uhr ebenfalls aus dem Takt.
Sogar elektrisches Licht kann dazu führen, dass sich die Konzentration des Schlafhormons verringert. Wussten Sie beispielsweise, dass ein angeschaltetes Nachtlicht die Melatonin-Konzentration im Blut um bis zu fünfzig Prozent reduzieren kann? Nächtliches Arbeiten am Computer oder Scrollen auf dem Smartphone hat einen ähnlich störenden Effekt auf Ihre Nachtruhe. Um Ihren Melatoninspiegel zu regulieren, sollten Sie daher eine Stunde vor dem Schlafengehen auf digitale Geräte verzichten und lieber bei einem guten Buch entspannen.
Wie kann ich meine Melatonin-Konzentration natürlich erhöhen?
Tagesmüdigkeit und Einschlafprobleme können ein Zeichen dafür sein, dass etwas mit Ihrem Melatoninspiegel nicht stimmt. Fehlt es Ihrem Körper an dem Schlafhormon, fühlen Sie sich mitunter antriebslos und schlapp oder leiden unter Stimmungsschwankungen. Doch mit ein paar Tipps können Sie auf natürliche Weise dafür sorgen, dass Ihr Körper mehr Melatonin produziert:
- Etablieren Sie eine gesunde Schlafroutine und halten Sie sich an feste Schlafenszeiten.
- Meiden Sie grelles elektrisches Licht am Abend. Besser sind gedämpftes Licht oder Kerzen. Der hohe Rotanteil bewirkt eine verstärkte Melatoninausschüttung und wirkt besonders entspannend.
- Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und streichen Sie anregende Genussmittel wie Koffein und Alkohol vom Speiseplan.
- Setzen Sie auf Lebensmittel, die Melatonin enthalten. Obst wie Cranberries und Kirschen oder Nüsse wie Pistazien enthalten beispielsweise besonders hohe Melatoninwerte.
Einschlaftrend Melatoninprodukte: Was ist dran an Melatoninspray, Tropfen und Co.?
Da das Schlafhormon Melatonin uns wohlige Müdigkeit schenkt, scheint es ideal bei Einschlafproblemen zu sein. Dies hat dazu geführt, dass die Industrie sich mit melatoninhaltigen Einschlafprodukten geradezu überbietet. Melatonin-Sprays, Tropfen, Shakes und Co. beweisen, dass der Trend um das Schlafhormon ungebrochen ist. Doch sind diese Mittel bei Schlafstörungen wirklich sinnvoll oder lohnt sich die Einnahme von zusätzlichem Melatonin am Ende nicht? In der Praxis konnten melatoninhaltige Präparate die in sie gesetzten Hoffnungen bisher nicht erfüllen. Unsere Leber baut das künstlich zugeführte Hormon schnell wieder ab, sodass kaum etwas davon ins Blut gelangt und der Melatoninspiegel wenig beeinflusst wird.
Außerdem ist es wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass bei Schwierigkeiten mit dem Einschlafen nicht immer ein zu geringer Melatoninwert die Ursache ist. Stattdessen sind innere Anspannung, Stress und Unruhe für einen Großteil der Schlafprobleme verantwortlich. Schlaf ist ein komplexes Phänomen, das durch verschiedene innerliche wie äußerliche Faktoren beeinflusst wird. Für gesunden Schlaf ist nicht allein ein optimaler Melatoninspiegel verantwortlich, sondern das Schlafhormon ist nur eine der Größen, die sich auf die Qualität Ihrer Nachtruhe auswirken. Wenn Sie Ihren individuellen Schlafrhythmus respektieren und eine gute Schlafhygiene praktizieren, klappt es normalerweise auch ohne zusätzliches Melatonin mit dem Einschlafen. Und wer doch nicht genug vom Schlafhormon bekommen kann, der kann sich abends einen leckeren Schlummertrunk aus Kirsch- und Cranberrysaft zubereiten und sich auf natürliche Weise Melatonin zuführen.