Nächtliche Wadenkrämpfe: Das können Sie dagegen tun!
Wadenkrämpfe, die uns unvorbereitet im Schlaf treffen, fühlen sich richtig unangenehm an. Wenn Sie urplötzlich mit stechenden Schmerzen aus Ihrem süßen Schlummer gerissen werden, ist die entspannte Nachtruhe leider vorbei. Denn das Brennen in den Waden hält häufig noch einige Stunden danach an und erschwert Ihnen das erneute Einschlafen. Wir verraten Ihnen, mit welchen Tipps Sie Ihre Muskeln entspannen können, damit sich das Ganze nicht in der nächsten Nacht wiederholt. Und Sie werden sehen: Nächtlichen Wadenkrämpfen vorzubeugen, ist gar nicht so schwer – und schon können Sie wieder angenehm träumen.
Wadenkrämpfe in der Nacht: Ein bekanntes Problem
Viele Personen kennen das Gefühl: Gerade sind Sie friedlich eingeschlafen, da machen Ihnen Ihre Muskeln einen Strich durch die Rechnung. Nächtliche Wadenkrämpfe überraschen uns im Schlaf ohne Vorwarnung, sodass sie besonders unangenehm sind. Noch im Halbschlaf haben wir kaum eine Chance, angemessen zu reagieren, und sind den brennenden Schmerzen schutzlos ausgeliefert. Auf solch unangenehme und schmerzhafte Art geweckt zu werden, hat seinen Preis. Wenn sich Ihre Wadenmuskulatur verkrampft hat, ist es mit der entspannten Nachtruhe vorbei. Denn selbst wenn das Brennen oft nur wenige Sekunden anhält, dauert es immerhin lange genug, um Sie hellwach zu machen. Weil Schmerzen unseren Körper in Alarmbereitschaft versetzen, ist danach meist nicht mehr an Schlaf zu denken. Doch warum ereilen Sie die Wadenkrämpfe ausgerechnet in der Nacht?
Warum kommt es gerade nachts so häufig zu Wadenkrämpfen?
Wadenkrämpfe sind schon tagsüber sehr unangenehm. Leider treten sie jedoch besonders häufig in der Nacht auf. Dann beeinträchtigen sie Ihre wohlverdiente Nachtruhe und lassen Sie aus dem Schlaf schrecken. Doch es ist kein bloßer Zufall, dass die Muskelkrämpfe in den Waden oftmals nachts auftreten. Oft steckt hinter den schmerzhaften Wadenkrämpfen nämlich ein versteckter Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel, der sich tagsüber angestaut hat. In der Nacht macht er sich durch eine erhärtete und sich zusammenziehende Muskulatur bemerkbar – die typischen Wadenkrämpfe. Gerade wenn Sie im Sommer viel draußen sind und Sport machen, verlieren Sie durch vermehrtes Schwitzen viele wertvolle Elektrolyte und Ihr Flüssigkeitshaushalt gerät aus der Balance. Diese Mangelsituation spitzt sich nachts zu und Ihre Waden fangen an zu stechen und zu brennen.
Was viele Personen außerdem nicht wissen: In Ruhephasen sinkt unser Magnesiumspiegel ab. Dies ist besonders unglücklich, wenn Ihrem Körper schon tagsüber zu wenig Magnesium zur Verfügung stand. Dann lässt ein schmerzhafter Wadenkrampf oft nicht lange auf sich warten. Seltener kommt es aufgrund einer Verkühlung der Muskulatur zu nächtlichen Wadenkrämpfen. Doch wenn Sie zu den besonders sensiblen Menschen gehören, könnte es schon genügen, dass Ihre Füße im Schlaf nicht zugedeckt sind. So kann die Muskulatur schneller auskühlen und es kommt zu einem Wadenkrampf.
Was kann Wadenkrämpfe begünstigen?
Wadenkrämpfe treten bei einigen Menschen besonders häufig auf. Doch dies ist nicht eine Frage der Gene, sondern liegt vor allem an einem ungünstigen Lebensstil. Durch einige Faktoren können Sie Wadenkrämpfe begünstigen. Wenn Sie schmerzhafte Muskelkrämpfe vermeiden möchten, sollten Sie auf folgende Lebensstil-Faktoren ein besonderes Augenmerk legen:
Extreme körperliche Belastung
Wenn Sie gerne Fußball schauen, kennen Sie folgende Situation nur zu gut: Einer der Sportler unterliegt während des Spiels einem schmerzhaften Wadenkrampf. Wenn wir unseren Körper überlasten, schlägt dieser Alarm, sobald seine Schmerzensgrenze erreicht ist. Dafür müssen Sie kein Profisportler sein, denn es kommt auf die persönliche Toleranzgrenze an. Sobald Sie Ihr Training übertreiben und Ihr Limit überschreiten, können Sie nachts durch Wadenkrämpfe die Quittung erhalten.
Mangelhafte Bewegung
Sind Sie eine Couchpotato? Genauso wie Extremsport kann auch ein Bewegungsmangel nächtliche Wadenkrämpfe hervorrufen. Wenn Sie tagsüber einem Bürojob nachgehen und auch ansonsten im Alltag kaum Bewegung bekommen, können sich Ihre Muskelfasern verkürzen. Verkürzte Muskelfasern wiederum erhöhen Ihr Risiko für Krämpfe in den Waden.
Magnesiummangel
Einer der größten Risikofaktoren für Wadenkrämpfe ist ein Mangel an Magnesium. Wer viel Sport treibt oder im Alltag sehr aktiv ist, hat einen erhöhten Magnesiumbedarf.
Einseitige Ernährung
Magnesium ist nicht der einzige essenzielle Mineralstoff. Wenn Sie sich einseitig und unausgewogen ernähren, fehlen Ihrem Körper unter Umständen andere wichtige Nährstoffe. Nachts kann er Sie durch Muskelkrämpfe auf diesen Mangel aufmerksam machen.
Flüssigkeitsmangel
Wenn Sie tagsüber nicht genug Wasser trinken, sind Wadenkrämpfe keine Seltenheit. Gerade in den Sommermonaten schwitzen Sie viel und verlieren dabei wichtige Mineralstoffe. Zusätzliche Elektrolyte einzunehmen, kann dann sinnvoll sein.
Krankheit
Einige Krankheiten gehen mit Durchfall oder Erbrechen einher, wobei es zu einer Unterversorgung an wichtigen Elektrolyten, Vitaminen und Mineralstoffen kommen kann. Das kann Wadenkrämpfe während der Nacht begünstigen.
Medikamenteneinnahme
Einige Medikamente, die in den Flüssigkeits- und Mineralhaushalt des Körpers eingreifen, stehen im Verdacht, Wadenkrämpfe auslösen zu können.
Übermäßiger Alkoholkonsum
Viele Menschen genießen hin und wieder gerne ein Glas Wein am Abend. Alkohol führt jedoch nicht nur zu unruhigem und oberflächlichem Schlaf, sondern kann den Körper austrocknen und dadurch Wadenkrämpfe begünstigen. Besser ist ein koffeinfreier Entspannungs-Tee als Schlummertrunk.
Wie kann ich Wadenkrämpfen vorbeugen?
Niemand hat Lust darauf, sich nachts von Wadenkrämpfen seinen wohlverdienten Schlaf vermiesen zu lassen. Mit folgenden Tipps beugen Sie Wadenkrämpfen vor:
- Trinken Sie ausreichend viel über den Tag verteilt. Für die meisten Erwachsenen sind 2-3l Wasser ideal. Bei viel Sport ist der Bedarf erhöht.
- Wenn Sie trainieren, überfordern Sie sich nicht und lockern Sie Ihre Muskulatur anschließend durch geeignete Dehnübungen.
- Wenn Sie viel schwitzen, nehmen Sie zusätzliche Elektrolyte zu sich.
- Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und bauen Sie viele magnesiumreiche Lebensmitteln ein. Gute Lieferanten sind beispielsweise Nüsse, Bananen oder Vollkorngetreide.
- Entspannen Sie Körper und Geist vor dem Schlafengehen.
- Verzichten Sie auf Alkohol und Kaffee als Schlummertrunk.
Schnelle Abhilfe: So lockern Sie Ihre Muskeln
Und wenn es Sie doch einmal erwischt hat? Um Wadenkrämpfe schnell zu stoppen, müssen Sie Ihrer Muskulatur beim Entspannen helfen. Instinktiv wenden viele Betroffene das richtige Mittel an und bewegen ihr Bein, um die Muskeln zu lockern. Folgende Dehnübung ist besonders gut dazu geeignet, Wadenkrämpfe im Keim zu ersticken: Ziehen Sie gleichzeitig Ihre Fußspitze zum Körper hin und treten Sie dabei fest mit der Ferse auf. Durch diesen SOS-Trick können Sie Wadenkrämpfe oftmals erfolgreich auflösen. Oft bleibt danach ein unangenehmes Gefühl in den Waden zurück, doch dieses braucht Sie nicht zu beunruhigen: Ähnlich wie bei einem Muskelkater vergeht es nach kurzer Zeit.
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